Hegenbarths Werk: das heißt hunderte Gemälde und graphische Arbeiten, tausende Zeichnungen. Lässt sich ein roter Faden in seinen Arbeiten erkennen? Was beschäftigte ihn? Welche Techniken bevorzugte er? Und wie stellte er die Themen in seinen Werken dar?
Thematisch vielfältig
Zeitlebens interessierte sich Hegenbarth für die Kreatur – für Mensch und Tier. Bildnisse, vielfigurige Szenen, Tierversammlungen oder Zirkusclowns: Das Spektrum der Darstellungen ist groß. Erweitert wird es noch durch die zahlreichen Illustrationen zu Märchen und anderen Werken der Weltliteratur. Die Gattungen Stillleben und Landschaften ließ er – bis auf die Ausnahme einiger reiner Landschaftsdarstellungen – außer Acht. Die abstrakte Malerei faszinierte ihn nicht, er blieb dem Gegenständlichen verhaftet.
Technisch variabel
Von Hegenbarths Arbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich lediglich die graphischen Arbeiten erhalten, vor allem Radierungen, die anderen Werke merzte der Künstler selbst aus. Hier zeigt sich ein Grund für die Werkfülle: Stets feilte Hegenbarth an einer besseren Version seiner meist kleinformatigen Blätter, ließ Geschaffenes neben Neuem bestehen (oder auch nicht), doch die aktuelle Variante war die Vortrefflichste. Neben den Radierungen der Frühzeit schuf er Öl- und vor allem Leimfarbenbilder, auch Aquarelle; vorherrschend waren die zahllosen Zeichnungen mit Pinsel und Feder.
Unablässig kreativ
Sein Stil wandelte sich im Lauf eines halben Jahrhunderts, auch variierte der Focus, auf den er sein Augenmerk richtete. Dabei blieb Hegenbarth aber stets einem Grundsatz treu: Er strebte zunehmend nach Verdichtung, nach Konzentration – inhaltlich oder formal –, er suchte den dramatischen Moment zu bannen, den Typus einer Figur zu erfassen, die Essenz einer Szene zu destillieren. Dramatik, Bewegung und Raum erzielte er mit wenigen Strichen; konsequent fortgeführt in der schriftzeichnerischen prägnanten Linienbetonung der letzten Jahre. Als Zeichner, Maler, Graphiker und Illustrator gehört er im deutschsprachigen Raum zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts.